Interreligiöses Konzert mit Semjon Kalinowsky (Bratsche), Olga Chumikova (Orgel/Klavier) und Sittenser Kantorei.
Zu einem besonderen Konzert laden wir herzlich in die St. Dionysius-Kirche Sittensen ein. Das Programm ist eine Zusammenführung von Musik des Christentums mit der des Judentums, dargeboten von Vertretern beider Richtungen.
Musik christlicher und jüdischer Gemeinde sind ein altes unzertrennliches Geschwisterpaar. Die Gemeinsamkeiten jüdischer und christlicher Musik finden sich in der gemeinsamen Quelle der Schriften (Tanach/Altes Testament) und den daraus abgeleiteten liturgischen Elementen, wie die Verwendung von Psalmen oder den Glauben an einen Gott.
Der musikalische Abend erinnert an die neu gewonnenen Traditionen der sogenannten Reformsynagogen und ihre vielfältigen Gemeinsamkeiten mit der christlichen Musik. Semjon Kalinowsky (Bratsche), die Sittenser Kantorei und Olga Chumikova (Orgel/Klavier) präsentieren eine Mischung kirchlicher und synagogaler Werke von Mendelssohn, Bruch, Lewandowski und weiteren Komponisten. Die Chorstücke unterstreichen die Gemeinsamkeiten der Glaubensgemeinschaften im Gesang, in dem sich der gemeinsame Glaube an einen einzigen Gott sowie gemeinsame Formen der Gottesverehrung und Anbetung widerspiegeln.
Dieses Konzert setzt bewusst einen Nachklang zum 80. Jahrestag zum Ende des 2. Weltkriegs und des Holocausts. Es steht im Zeichen von Versöhnung und dem gemeinsamen Eintreten für Frieden. Die Verbindung von Kirche und Synagoge im Rahmen dieser Veranstaltung setzt
dabei ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und Ausgrenzung – und für interreligiöse Freundschaft und Verständigung.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Semjon Kalinowsky (Lübeck / Ukraine) ist ein leidenschaftlicher Vertreter seines Instruments, der Bratsche, mit einer regen internationalen Konzerttätigkeit und Auszeichnungen. Seine musikalischen Schwerpunkte bilden heute die Duotätigkeit mit seiner Frau, der Pianistin Bella Kalinowska, sowie Kammermusik für Viola und Orgel. Dabei gilt sein besonderes Interesse dem Aufspüren alter
Notenmanuskripte in den europäischen Musikbibliotheken. Für seine Tätigkeit wurde er vom Präsidenten der Ukraine mit dem Titel „Verdienter Künstler der Ukraine“ ausgezeichnet.